Mönchhofstraße 9

In der Mönchhofstraße wurde gerade das Haus Nr. 9 von seinen Besitzern verkauft. Der Investor hat in den letzten Wochen alles vermessen lassen, um auf dem großen Areal mit altem Baumbestand (schräg gegenüber des ARI Geländes) nach Abriss des alten Hauses aus den 20er Jahren, das leider nicht unter Denkmalschutz steht, einen großen Neubau erstellen zu können.

 

22.02.2012 Der Garten wird gerodet

23.02.2012 Der Abriss des Hauses hat heute angefangen

 

29.02.2012 Der Bauherr und Investor hat uns heute telefonisch kontaktiert, um uns mitzuteilen, dass für die alte Zeder auf der linken Seite des Hauses ein Baumgutachten erstellt worden sei, um z.B. durch Belassen der alten Kellermauer auf der Seite des Baumes, diesen durch den Abriss und Neubau nicht zu schädigen. Auch die Magnolie im Gartenbereich soll stehen bleiben. Als Sprecherin der Bi-Nh bat ich den Bauherren bei seinem Neubau, die Bauweise - hierbei sei besonders die Dachform zu nennen - in die Umgebung harmonisch einzupassen, damit nicht ein weiterer gesichtsloser Flachdach-Neubau Neuenheims Eigenart zerstört. Da die Baupläne - so versicherte mir der Bauherr - noch nicht fertig wären, hoffe ich nun, dass meine Worte - auch beim Architekten - auf offene Ohren stoßen. Der Bauherr selbst plant, mit einem Büro in den Bau einzuziehen. Wir würden uns freuen, ihn - nach Bau eines gelungenen Gebäudes!! als Investor mit "Herz und Augen für Neuenheim" in der Nachbarschaft begrüßen zu dürfen.

 

Gelungen ist ein Neubau in den Augen vieler Neuenheimer dann, wenn er das harmonische Gesicht einer Baulinie nicht zerstört. Wenn er nicht Bauelemente einbringt, die auf Grund ihrer Grobheit und massiven Erscheinung gegenüber der Nachbarhäuser als unangemessen erscheinen. Gelungen ist er auch dann, wenn er die Grünfläche auch als solche erhält.

 

16.03.2012

 

Heute konnten wir die Pläne des geplanten Neubau einsehen. Leider wurde die Chance, hier einen Neubau harmonisch von der Größe her einzupassen, nicht genutzt. Es geht wie immer in Neuenheim um jeden Zentimeter potentielle Verkaufsfläche. Auch die Tatsache, dass die Pläne doch schon fertig waren und schon im Amt eingereicht waren, obwohl uns Herr Wagner von Wagnerbau telefonisch versichert hatte, dass die Pläne momentan noch bearbeitet würden, enttäuscht uns sehr. Es wird eine massive Bebauung, die sich jeden Zentimeter erkämpft, den sie bekommen kann. Dank der Spielereien der Architekten - und dank der Möglichkeit von Vorbauten, die nicht bis ganz oben gezogen werden und daher auch die Grenzen nicht einhalten müssen, wird nun ein Bau mit 4 Stockwerken und ca. 250 m² Grundfläche entstehen.

 

Auch dass die Zeder das auf längere Zeit überleben wird, erscheint angesichts der Baumasse zweifelhaft.

 

Hier wäre auch die Stelle gewesen, an der ein großes Lob für den Bauherrn hätte stehen können. Wir hätten es gerne vergeben.

 

18. Juli 2013

Dieses Bild zeigt den aktuellen Bauzustand. Wie man hier erkennen kann, tritt dieses Gebäude massiv aus der festgesetzten Baulinie heraus. Dank diverser architektonischer Spielereien ist - laut unserem Heidelberger Bauamt - dieses Vorgehen jedoch wider aller Vernunft zulässig. Ein Vorgarten bleibt - trotz dem Erscheinungsbild dieser Straßenline, die alle einen Vorgarten haben - nicht erhalten, da die Erde bis zum Fußgängerweg mit Beton versiegelt wurde. Die riesigen Terrassen, die auch den hinteren Teil des Gartens fast komplett überdecken, scheinen in unserer Stadt inzwischen einen Garten mit Bäumen und Blumen ersetzen zu dürfen.   

 

 

 

 

 

 

 

Aktuelles Foto 18.07.2013 von Bernhard_Loehn